Radikale Selbstfürsorge als Akt der Rebellion
- Mimi
- 8. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Juni

Ich hatte es satt.
Zwischen Kita-Bringdienst, Zoom-Meetings, Brotdosen und Wäschebergen blieb irgendwann nichts mehr von mir übrig. Und als ich dann versuchte, mir „Selbstfürsorgezeiten“ in den Kalender zu schreiben, fühlte sich selbst das wie ein weiterer To-do-Punkt an. Ich dachte immer, Selbstfürsorge heißt: Yoga machen, meditieren, grünen Tee trinken. Aber was ist, wenn man dabei trotzdem leer bleibt?
Dann habe ich verstanden: Wahre Selbstfürsorge ist keine Pause vom System, sie ist ein leiser aber kraftvoller Protest gegen ein System, das von uns ständige Verfügbarkeit erwartet.
Warum Achtsamkeit für Eltern mehr ist als nur Entspannung, und wie du sie neu denken kannst.
Wahre Achtsamkeit beginnt da, wo wir aufhören, perfekt sein zu wollen. Sie fragt nicht: Wie kann ich mehr leisten mit weniger Stress?, sondern: Was brauche ich wirklich? Und oft ist die Antwort unbequem:
Ruhe, obwohl der Haushalt schreit.
Grenzen setzen, obwohl das Umfeld das nicht gewohnt ist.
"Nein" sagen, auch wenn Schuldgefühle klopfen.
Verlangsamung, obwohl alles um uns herum rast.
Das ist nicht bequem. Aber es ist echt. Und kraftvoll. In einer Welt, die uns permanent zur Beschleunigung zwingt, ist Stille eine Form des Widerstands.
5 unkonventionelle Wege für radikale Selbstfürsorge im Elternalltag
Hier ein paar Dinge, die mir geholfen haben, jenseits von Kerzen und Schaumbädern:
1. Erlaube dir Unproduktivität.
Setz dich fünf Minuten hin, ohne Podcast, ohne Handy. Einfach sitzen. Nichts leisten.
Nichts optimieren.
2. Sprich offen über deine Erschöpfung.
Mit deinem Partner, deiner Freundin, notfalls deinem Spiegelbild. Die Maske "alles ist okay" ist schwerer, als wir denken.
3. Reduziere spirituelle Perfektion.
Du musst nicht täglich meditieren oder ein spirituelles Buch lesen. Vielleicht ist deine Form von Achtsamkeit gerade: langsamer Zähneputzen. Oder bewusst einen Apfel essen. Das reicht.
4. Sag öfter "Ich weiß es gerade nicht“.
Diese Ehrlichkeit dir selbst (und deinen Kindern!) gegenüber ist tief spirituell. Es öffnet Raum für Mitgefühl statt Kontrolle.
5. Lass deinen Tag bewusst ausklingen, nicht durchscrollen.
Wenn möglich: 10 Minuten Dunkelheit, ohne Reiz, bevor du schlafen gehst. Kein Handy, kein Input. Einfach du, im Jetzt.
Fazit: Selbstfürsorge ist kein Luxus – sie ist notwendig
Wenn wir nicht mehr funktionieren wollen, sondern wieder leben möchten, beginnt alles mit dieser stillen Rebellion: der Entscheidung, uns selbst ernst zu nehmen. Nicht als Egoismus, sondern als Fundament für echtes Geben aus Fülle, nicht aus Erschöpfung.
Du musst nicht alles umkrempeln. Aber vielleicht beginnst du heute damit, dir selbst wieder zuzuhören. Und das ist schon ein radikaler Akt in dieser Welt. Wenn du dir selbst Raum gibst, kommt oft mehr zurück, als du erwartet hast. Klarheit, Energie und die Lust auf mehr.









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